Arche des Geschmacks in der Ostschweiz

Schlipferkäse

Frischkäse aus roher Kuhmilch von den Innerrhoder Alpen am Säntis. In früheren Zeiten war der Schlipferkäse ein wichtiges, immer frisches verfügbares Nahrungsmittel der Sennen. Leider droht dieses einzigartige Lebensmittel in Vergessenheit zu geraten.

Dieser gelabte Käse wird aus der entrahmten Milch hergestellt und kann am nächsten Tag schon genossen werden. Mit Kräutern gewürzt, zum Butterbrot genossen oder auch gebraten, ist der Schlipferkäse ein spezieller Genuss. Typisch schlüpfrig wird der Käse durch einlegen in Milchwasser.

Produzent: Hans Gmünder, Bildstock, Lehmensteig 9054 Haslen AI

Bezugsquellen: auf der Alp Spitzigstein am Seealpsee (im Sommer) oder im Käsehaus Mösler, Hauptgasse 9050 Appenzell.

Toggenburger Schafenbirne

Diese alte, lokale Hochstamm Birnensorte verschwindet immer mehr aus den Gärten. Die Früchte eignen sich besonders zum Trocknen und werden dann für die Masse des „Schlorzifladens“ gebraucht.

Schwinigi Stückli 

Das Schwinige Stückli ist eines der wenigen Appenzeller Fleischprodukte aus Schweinefleisch. Es ist ein geräuchertes Stück vom Schweinehals mitsamt Knochen und Fett. Es wird während rund zehn Tagen trocken gesalzen und dann bei rund 90 Grad heiss geräuchert. Diese einzigartige Spezialität wird vorallem im Appenzeller Vorderland (Region Heiden) hergestellt. Das Schwinige Stückli wird kalt konsumiert und passt bestens auf ein Vesperplättli.

Produzent und Bezugsquelle: Metzgerei Urs Fuchs, Dorf, 9035 Grub AR

Niederhelfenschwiler Beerenapfel (Presidio seit 2013, Ostschweizer Hochstämmer)

Diese alte, lokale Hochstamm Apfelsorte ist im Fürstenland (Region Flawil / Gossau) heimisch und vom Aussterben bedroht.

Gangfisch 

Der Gangfisch ist ein naher Verwandter des Felchens. geräuchert werden vorallem die Weibchen die trächtig sind und somit die Eier in sich tragen. Das rare Produkt gibt es jährlich nur wenige Wochen im Winter. Denn damit der ganze Fisch geräuchert werden kann, müssen seine Organe leer sein. Dies ist erst im Spätherbst der Fall, wenn die Fische aus den Tiefen des Untersees zum Laichen nach oben kommen. Region Gottlieben, Ermatingen am Untersee.

Wildmuser Apfel 

Der kleine, robuste Apfel kommt nur in der Region Werdenberg (Rheintal um Buchs SG) vor. Bei Liebhabern beliebter Tafelapfel, sonst Mostobst.

Linthmais  

Um 1700 wurde in der Linthebene erstmals Mais angepflanzt. Daraus entstand eine eigene Sorte, der Linthmais. Dieser geriet in den letzten Jahrzehnten fast in Vergessenheit. Heute wird er wieder angepflanzt und in vielen regionalen Spezialitäten, wie zum Beispiel Ribeli, verarbeitet.

Produzent und Bezugsquelle: Christian Bruhin, Mühle, 8856 Tuggen, www.linthmais.ch

Appenzeller Gewürzbrot 

Nach altem Rezept aus dem Appenzellerland wieder entdeckt, gilt das Gewürzbrot als Vorläufer der bekannten Birnenbrote, Birnenweggen.

Produzent: Korn.Haus, Schwalbenstrasse 7, 8374 Dussnang

Bezugsquelle: u.a. Rägeboge Winterthur, Rudolfsstrasse 13, 8400 Winterthur

Dörren im Holzofen 

Dörren ist eine alte Konservierungsmethode, die mit der Erfindung des Kühlschrankes (1950) immer mehr verschwand. In der Schweiz entstanden vor allem während der Anbauschlacht im 2. Weltkrieg unzählige Holzofen Dörrereien. Eine der letzten in der Schweiz steht heute in Lömmenschwil SG. Thomas Oeler dörrt im Holzofen vollreife Birnen vor allem der Sorten gute Louise, Blaulängler, Zitronenbirne und Kaiser Alexander. 

Produzent und Bezugsquelle: Thomas Oeler, Holzofen – Obst – Dörrerei, Hinterberg 637, 9308 Lömmenschwil 

Glarner Alpschabziger 

Glarner Schabziger ist ja das älteste Markenprodukt – und ganz typisch glarnerisch. Der Rohziger wurde früher hauptsächlich während dem Sommer auf den Glarner Alpen hergestellt, dann einer „Zigerriibi“ abgeliefert, welche daraus den Schabziger, vermischt mit dem Zigerklee herstellte. Heute gibt es noch einen einzigen Bauern im Glarner Land, der auf der Alp Ziger – und auch Alpschabziger – herstellt. Der einzige Glarner Alpschabziger.

Produzent: Myrtha und Sigfried Fischli-Good, Fischliberg, 8752 Näfels

Bezugsquellen siehe: www.glarner-alpziger.ch